Fahrt der Besser Bühne ins Het Zeehuis 2017

von Birgit Happich (Kommentare: 0)

Neji dur de drejidühr!

Ja… nu weiß es jeder, wir sind bekennende Wiederholungstäter, denn dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass wir bereits in 2015 in diesem wunderschönen Fleckchen Erde Station gemacht haben.

Am 25.05. morgens um 7.30 Uhr - naja eigentlich 7.43 Uhr - Studium der Augenheilkunde aber auf der Armbanduhr die Zeiger nicht erkennen, das haben wir gerne… tuckerten wir mit unserem Börner Bus und unserem Lieblingsbusfahrer Opa Rainer gen Westen. Die Insassen bestens gelaunt, weil: die wussten ja wo s hinging,…bis auf zwei einzelne Damen, wir schreiben hier nie Namen, daher nennen wir sie einfach mal die Nölis!
Die Nölis waren zum ersten Mal mit, nein nicht miteinander, die haben schon Kerlen, aber jetzt wissen wir auch, warum die wo anders saßen ???? - brüllkicher - nein, alles gut.
Die Sonne schien und wir kamen gut voran. Um 11.00 Uhr gab's das obligatorische Autobahnfrühstück, war auch Zeit für feste Nahrung, denn Fans wissen: erstes Bier ist Kreisel Besse aber nur bei kpl. Umrundung und dann wars auch schon 8.00 Uhr = 2. Bier und dann halt stündlich oder bei blauen Autobahnschildern - macht schon mal nen kleinen Eimer - dank der Nölis und einer etwas älteren Dame, die just an diesem Tag ihren Geburtstag hatte, gab's auch schon mal so 4 bis 6 Schnäpse. Wie gesagt, die Laune war gut.

Das Het Zeehuis erwartete uns mit strahlendem Sonnenschein, die Küche war in null komma nix eingeräumt, der Vorteil der Wiederholung halt, und nach einem Snack ging's sofort an den Strand, die einen in kurzer Hose, Nölis im Burkini…, lag aber auch schön im Weg, die eine, als unser Reiseleiter aus den Nordseefluten stieg und eine weiche Unterlage suchte - kreisch!
Unsere Kids waren auch nicht zu halten - die Jugend halt - was so witzig daran ist, sich mit Nordseeschlick zu bewerfen, werde ich in diesem Leben nicht mehr verstehen… und schon ploppte bei den ersten ein zarter Roséton auf Nase und Schulter auf, das übliche halt… Wer braucht abends Kerzen, wenn er 43 rot leuchtende Nasen am Tisch hat?

Aber wir hatten ja die Betten noch nicht verteilt, die waren ein bisschen knapp und so mussten wir eine Männer WG und eine Damen WG bilden.
Was die Männer WG noch nicht wusste, dass einer der Herren seit kurzem stolzer Besitzer eines Schnarchomaten ist, mit Schlauch nach oben sah der aus wie ein Teletubbi und es gab wohl auch die entsprechenden Geräusche dazu. Luke ich bin dein Vaaaater ????

Abends war zünftige Hausmannskost gewünscht. Kein Problem, wir haben gutes Personal dabei und die mitgereiste Köchin zauberte ein Menu mit Leberkäse (Metzger Döring), Spiegelei, Kartoffelstampf aus frischen Kaduffeln, selbstverständlich vom Hof Wicke, und Erbsen und Möhren.
Der Abend klang mit div. Spielen wie Wikingerschach aus oder halt mit Prellungen im Intimbereich - auch schaukeln muss man als Kind lernen - brüllgacker!
Unsere Kleinste, die Merle, hatte derweil die Drehtür vorne an der Rezeption für sich als Karussell entdeckt, was die Empfangsdame Trudemeji zu einem hektischen: "neji dur de drejidühr", "neji dur de drejidühr" veranlasste. Geht mir nie wieder aus m Ohr…

So. Freitagmorgen. Alkmar. Käsemarkt. Nix mit Bus. Boot. Da sind ja die Holländer völlig schmerzfrei, da gehste hin, mietest Motorboote, immer 6-7 Mann/Frau rein…auf die Frage nach einer Karte, weil siehst ja wegen dem Scheißschilf nix, Antwort: eine Stunde gerade aus und wenn Kreuzung kommt immer eher rechts halten ➡️ soooo geil! Die Polder sind zw. den Feldern, wie lang ist ein Feld? Das sind viele Kreuzungen - so nu rate mal mit Rosenthal.
Und noch eine Kleinigkeit sagen die einem vorher nicht: die Holländer wollen ja auch manchmal auf die andere Seite von so nem Polder, dafür brauchts Brückchen…ja und minimalistisch wie die veranlagt sind, bauen die die Brückchen so flach wie möglich, dass war sportlich, vor allem für die etwas… na egal, nach einer Stunde war Alkmar in Sicht, die letzte B(r)ücke war geschafft und es blutete auch nur einer. Echt jetzt.
Und dann in die City. Gut das wir die EINZIGEN Boote waren. Auf der A49 ist es zum Schichtwechsel auch nicht voller. Die Kunst ist ja, einen Parkplatz für die Boote zu finden und dann noch alle aus den Dingern raus zu wuchten.

Und dann Käsemarkt - also ehrlich, ich habe kein Problem mit Menschenmassen wenn die vielen Leute nicht wären. Unsere waren gut zu erkennen, denn entweder trugen sie Kapitänsmützen, Augenklappen oder Smutjemützen….oder sie hatten unterwegs Tattoos aufgemalt bekommen. Was das mit der Doppelsteckdose auf dem Oberarm und dem besoffenen Esel sein sollte? In welcher Hafenkneipe die Vanni das gesehen hatte…
Für die Heimfahrt brachte uns unser Bootsvermieter Kühltaschen mit Getränken und schon ging's 1,5 Stunden in praller Sonne zurück. So heiß hätte es bei mir nicht sein können, als daß ich  freiwillig in einen Polder springen würde. Baah… einem der Männer nicht, zack ab in die Brühe - waaah- aber wenn du mit einem Nöli verheiratet bist… grins.

Abends hatten die Männer die Küche unter sich und der vegane Chef von "hinner der Hecke" ließ keine Frau in sein Reich, men only. Er war auch nicht für Bestellungen empfänglich, obwohl eine der Damen auf Tofu bestand. Er hat eins -sagen wir mal - kreiiert! Wir hatten die Pfanne auch in null komma 54 Minuten wieder sauber…

Einige  spazierten anschließend an der Strand, um den wunderschönen Sonnenuntergang zu sehen während am Haus geschnuddelt, gemalt und gespielt wurde. Einfach mal die Seele baumeln lassen, nix müssen alles können...

Am Samstagmorgen war Sportprogramm bestellt - alder Verwalder - Dünengolf bei 32 Grad. Die Dünen in dieser Gegend sind die höchsten an der Nordsee und die höchste ist über 60 m, gut DA mussten wir GottseiDank nicht hoch. Aber stellt euch mal einen sandigen Talkessel vor mit einem 18 Korb-Golf-Platz, der mit Frisbees bespielt wird. Gut das überhaupt KEIN Wind war und hohen Dünen außen rum mit so ein paar Krüppelfichten und jede Menge Unterholz.
Von da wo deine Scheibe runter fiel, musstest du weiterspielen. Die Kunst war ja manchmal, da überhaupt hinzukommen. Nach 3 Stunden holländischem Bootcamp gab's als Hauptgewinn einen echten frisch aufgehobenen Tannenzapfen! Ja, da lassen sie's krachen…

Anschließend ging's an den Strand, mit einem Bollerwagen voller Sangria. Aber es war echt zu heiß - darf man gar nicht laut sagen, aber war so…

Abends gab's italienisches  Nudelbuffet und Spiele: raten sie mal dieses Wort: MZSTQEQDTMCDEZGQS. Hilfe: JNBG=Koch…

..und schon war es Zeit für die Gute-Nacht-Geschichte für den Kleinsten. Wenn man schon Fachpersonal dabei hat! Was wiederum die Männer zu einem „wir-wollen-auch-eine-Geschichte“ Chor veranlasste… okay - grübel grübel - das Thema war hm, ich gebe mal ein paar Stichworte: Planetengebirge, Malerutensilien, Friseurwerkzeug - na so halt - die Geschichte wurde auch gekonnt vorgetragen… und laut… und wir noch lauter am brüllen… und dann kam Trudijmeji vom Empfang…

Am Sonntag hieß es um 08.30 Uhr Abfahrt und alle saßen pünktlich im Bus, wir wollten ja nach Bochum. Nach Bus und Boot wollten wir auch noch Rollschuhe. Der Starlight-Express wartete und bildete ein schönes Finale auf eine tolle Fahrt :-)

Ohne Stau kamen wir in Besse an, leicht verbrannt und schlags kaputt, aber alle mit einem Lächeln im Gesicht.

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