Fahrt 2009 - Berlin, Berlin linksrum durch Berlin

von Ralf Schelke (Kommentare: 0)

So in etwa kann man den landläufigen DFB-Pokal-Endspiel-Slogan abwandeln und auf unsere Fahrt anwenden, aber dazu kommen wir später.

Denn was war das denn? Regen, kühl! Ey Petrus, WIR fahren weg! Haaallo! Kaum zu glauben, aber erstmals seit ewigen Zeiten hatten wir kein Kaiserwetter. Wer hat denn da seinen Teller nicht abgegessen, oder was man sonst noch so anstellt, um gutes Wetter zu haben.

Aber was soll´s. Im Bus war´s trocken und warm, und bald kam ja auch die erste Autobahnauffahrt. So rollten wir also gut gelaunt Richtung Berlin. In der Nähe von Magdeburg dann unser erster richtiger Halt, mit reichhaltigem Frühstücksbuffet und sogar Überdacht. Denn wir hielten an einer Wasserstraßenkreuzung. Doch das gibt's wirklich. Die einen Schiffe fahren von West nach Ost (oder umgekehrt) über eine Trogbrücke über die Elbe hinweg. Und wir waren natürlich unter der Brücke. Weil es hat ja gepisst.

Aber oh Wunder. Mit der Zeit hat der Regen tatsächlich aufgehört. Gut gestärkt und Wundversorgt (ja, ja der Schreiber dieser Zeilen kann immer noch nicht richtig mit dem Brötchenmesser umgehen) ging es dann zum Naturfreundehaus Karl-Renner in Berlin.

Dort stellte sich Hauswirt Olaf, der eigentlich Dirk heißt, als Chefkoch vor, was einiges erwarten lies. Und es fing ja auch gut an, der Kaffee war heiß und hat geschmeckt und der mitgebrachte selbstgebackene Kuchen selbstverständlich auch.

Tja, und dann kam das Abendessen. Kleines Salatbüffet und Kroketten (gewürzt) und Wiener Schnitzel (gewürzt). Alles gut und satt geworden ist wohl auch jeder. Dann ließen wir den Abend im etwas beengten Fetenraum ausklingen, mit dem blauen Team, dem grünen Team und dem Wurschtestrickteam.

Diese Teams wurden schon kurz nach Fahrtbeginn ausgelost und hatten so allerlei Spiele zu absolvieren. Blau führte bis nach Potsdam. Allerdings gab´s bis dahin auch nur einmal Steinweitwurf an der Elbe. Nach dem Besuch der Katjesfabrik wendete sich das Blatt jedoch schnell. Wurschtestrick ging souverän in Führung und lies sich diese bis zur Ankunft im Naturfreundehaus nicht mehr nehmen.

Gut gestärkt ging es nach dem Frühstück am Freitag nach Babelsberg zu den Filmstudios. Die Uschi führte uns durch U-Boot-Kulissen und dem GZSZ-Außen-Set, zeigte uns die Requisiten-Sammlung (ein unglaublicher Fundus), die Traumfabrik (hier hatten es die historischen Kleider unseren Girlies angetan) und das 4D-Action-Kino. Eine herrliche Rundreise durch die Welt des Films.

Später konnte man noch in einem Fernsehstudio live miterleben, wie Film und Fernseh gemacht wird und mit welchen Tricks dort gearbeitet wird. Es war schon imponierend wie aus der Aufnahme einer Einzelszene mit einem Schauspieler plötzlich eine Filmsequenz mit mehreren Schauspielern wurde, oder warum man vor einer grünen Wand alles tragen durfte, nur kein Grün.

Tja, und treffsicher wurde unser honoriger Vereinsvorsitzender noch als Promi-Double auf die Couch gebeten, nur um sich später unfreiwillig interviewen lassen zu müssen.

Natürlich durfte auch die Stuntshow im 2500 Zuschauer fassenden Vulkan nicht fehlen, die ich aber leider nicht beschreiben kann, da ich mich da um unseren Lazarus gekümmert habe. Soll aber toll gewesen sein.

Abends ging es dann mit Blau gegen Grün gegen Wurschtestrick weiter. Leitergolf war angesagt. Ich geb´s ja ungern zu, aber Wurschtestrick hat wieder gewonnen. Ach so, was ist Leitergolf? Einfach mal am Besser Sommerfest bei der Laienspielgruppe vorbeikommen. Da kann es jeder ausprobieren und auch noch Eintrittskarten gewinnen.

Später gab es dann noch weitere Spiele. Wobei Tangram haben wir gewonnen (blau, wurde ja auch mal wieder Zeit). Aber dann kam´s. Unsere Mädels hatten sich natürlich wieder ein Attentat auf die Alten ausgedacht. Und so gab Lisa Schelke die Cordula Stratmann und Anna, Anni, Angelina, Rike und Chrissi waren die oberschlauen Schülerinnen bei "Das weis doch jedes Kind". Und so durften von jedem Team zwei Delinquenten ihr Wissen unter Beweis stellen.

Was soll ich sagen, Wurschtestrick hat mal wieder gewonnen, aber es war knapp. Auch Blau und Grün haben´s einmal ins Finale geschafft und sind nur an der Masterfrage gescheitert. Blöd, denn hätte Grün die Frage von Blau und Blau die Frage von Grün gehabt, dann ...

Und so kam der Samstag. Und so kam "Pack die Badehose ein und dann nischt wie ab zum Wannsee". Tja, und da ging es dann auch hin. Ein wirklich schöner Strand, Sonne satt, nur leider ein so kühler Wind, dass nur die Härtesten unter der Sonne ein Bad im Wannsee wagten. Das ultimative Turmspringen fiel leider den Windverhältnissen zum Opfer. Doch das Traubenschnappen konnte stattfinden. Wer gewonnen hat, wer wohl, Wurschtestrick natürlich. Blau jedenfalls machte nur als Au, au, au.

Vielleicht hätten wir dem Kioskpersonal noch Bescheid geben sollen, dass unser Aufenthalt nur von kurzer Dauer war, denn just als aufgrund unserer Trinkstärke weiteres Personal angefordert worden ist und erste Megapizzas vorbereitet wurden, verabschiedeten wir uns in Richtung Innenstadt obwohl einige hier gerne noch ein Weilchen geblieben wären.

Am Brandenburger Tor angekommen, verliesen wir den Bus um uns zu Fuß auf Erkundungstour zu begeben. Aber was wäre eine Fahrt ohne Kreisel und so ging es erstmal rund um die Siegessäule. Nach dem Gruppenbild vor dem Brandenburger Tor machten wir uns dann auf zum Holocaust-Denkmal. Danach konnte jeder auf eigene Faust "Unter den Linden" erkunden, ehe wir zum Abendessen zurück ins Haus gefahren sind.

Das war ´ne Fahrt! Es ist schon kaum zu glauben, aber das Navi lügt nicht. Links, links und immer wieder links mussten wir fahren. Es war wohl nur einmal rechts dazwischen. Selbst aus dem Kreisel sollten wir links abbiegen. Nur gut, das genug Bier an Bord war.

"Essen muss nicht immer Spaß machen"! Was unser Gourmet-Philosoph Lothar Alheid anlässlich ziemlich übler Frikadellen (oder was immer es auch war) in Bochum vor einigen Jahren zum Besten gegeben hat, konnten wir leider auch allzu oft in diesem Haus erleben. Selbst das Salz für das Nudelwasser wurde gespart. Kochen ohne Würzen, sorry aber das geht einfach nicht. Auch wenn man internationale Gäste mit verschiedensten Geschmäckern hat. Nicht als Chefkoch. Auch nicht als Koch. Gar nicht.

Deshalb hat dann der Eine oder die Andere an Bord des Kanaldampfers den leckeren Gerüchen aus der Bordküche nicht wiederstehen können und sich noch ein lecker zweites Abendessen gegönnt. Womit wir schon bei unserer Abendveranstaltung waren, einer Spree-Havel-Kanalfahrt durch Berlin unter 63 Brücken hindurch. Eine sehr interessante und informative Fahrt. Toll waren auch die vielen "Strandbars" die sich am Spree und Havelufer angesiedelt haben und die je nach Lage ein sehr differenziertes Publikum anzogen.

Nach etlichen Linksrums waren wir dann gegen 1.00 Uhr wieder im Haus und die allgemeine Müdigkeit brachte alle in die Betten. Alle? Nein, denn unsere drei Strohwittwer machten Berlin unsicher und kamen erst nach Sonnenaufgang nach Hause.

Am Sonntag ging es dann leider wieder in Richtung Heimat. Zuerst schauten wir aber noch im Sony-Center vorbei. Mit den versprochenen vielen geöffneten Geschäften war´s leider nix, auch weil´s gar keine Geschäfte gab und so musste das Powerschoppen leider ausfallen.

Am Flugplatz Gatow hatten wir dann unseren letzten Programmpunkt mit dem Besuch des Luftwaffenmuseums. Nach einer ausgiebigen Stärkung mit den Resten unseres Frühstücksbuffets hatten wir dann eine äußerst Informative Führung, jedenfalls für den interessierten Besucher, die wir dann aber leider aufgrund Zeitmangels abbrechen mussten. Ein Museum, dass sich auf jeden Fall lohnt.

So blieb uns nur noch die fünfstündige Heimfahrt und die Erkenntnis, wir sind (fast) alle über 40. Aber es war wieder so schön, würden doch nur die zwei Jahre bis zur nächsten Fahrt viel schneller vergehen. Andrea, Petra, Gerhard und Torsten, vielen Dank für eure tolle Fahrtvorbereitung, es hat alles gepasst.

Ach ja, Ihr seid wiedergewählt!

Tja, und wie ging´s mit Blau, Grün und Wurschtestrick zu Ende? Wurschtestrick führte ja souverän mit 64 Punkten vor Blau mit 47 und Grün mit 37. Im letzten entscheidenden Spiel mussten Punkte gesetzt werden. Nach viel hin und her waren dann die Einsätze gemacht und jede Mannschaft hatte einen Kandidaten ausgeguckt. Es galt eine fehlende Karte aus je einem Stapel mit 52 Karten zu finden.

Was soll ich sagen, Grün war am schnellsten, hatte alle Punkte gesetzt und hat dann auch gewonnen. Wurschtestrick (warum erinnert mich die Farbe als an Bayern München) wurde dann doch nur Zweiter und Blau? O.k. vergessen wir´s.

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